Melatonin: Nebenwirkungen und Bewältigung

Melatonin wird vom Körper auf natürliche Weise produziert und ist für den kurzfristigen Gebrauch im Allgemeinen sicher. Wie alle Medikamente kann es jedoch Nebenwirkungen verursachen und ist möglicherweise nicht für alle Menschen geeignet.

In klinischen Studien berichteten 48,8 % der Patienten, die Melatonin erhielten, dass sie eine Nebenwirkung erlebten, verglichen mit 37,8 % der Patienten, die das Placebo (inaktives Medikament) einnahmen.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Müdigkeit oder Schläfrigkeit

Melatonin soll bei Problemen beim Einschlafen, Durchschlafen oder schlechter Schlafqualität helfen. Daher sind Müdigkeit oder Schläfrigkeit zu erwarten.

Manchmal können die Wirkungen von Melatonin am nächsten Tag anhalten und zu Tagesschläfrigkeit führen. Wenn dies passiert, sollten Sie das Fahren oder die Verwendung von Werkzeugen oder Maschinen vermeiden.

Kopfschmerzen

Wenn Sie beim Einnehmen dieses Medikaments Kopfschmerzen bekommen, sorgen Sie dafür, dass Sie sich ausreichend ausruhen und Wasser trinken. Vermeiden Sie Alkoholkonsum, da dieser Ihre Kopfschmerzen verschlimmern und die Wirkung von Melatonin auf den Schlaf verringern kann.

Wenn diese Methoden nicht helfen, können Sie in einer Apotheke nach Schmerzmitteln fragen. Holen Sie sich ärztliche Hilfe, wenn Ihre Kopfschmerzen länger als eine Woche andauern oder sehr stark sind.

Rückenschmerzen oder Gelenkschmerzen

Rücken- und Gelenkschmerzen können durch Ruhe und die Einnahme von Schmerzmitteln bewältigt werden. Suchen Sie medizinische Hilfe, wenn die Schmerzen nach einigen Tagen nicht nachlassen oder sehr stark sind.

Forschungen zufolge treten gelegentliche Nebenwirkungen bei ≥1 von 1000 Patienten auf. Dazu können gehören:

Stimmungsschwankungen

Wenn Sie Stimmungsschwankungen verspüren und diese Sie stören, sollten Sie dies Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mitteilen. In seltenen Fällen kann Melatonin eine depressive Stimmung verursachen. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, informieren Sie sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Albträume

Studien zeigen, dass die Einnahme von Melatonin die Zeit im REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) verlängern kann. Das Gehirn ist während des REM-Schlafs hochaktiv, da dies die Schlafphase ist, die mit Träumen und Gedächtnis verbunden ist. Dies könnte der Grund sein, warum die Einnahme von Melatonin zu Albträumen führen kann.

Wenn diese Symptome Sie stören, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine Dosisänderung oder eine Alternative.

Übelkeit

Um Übelkeit zu vermeiden, nehmen Sie die Tabletten nach einer Mahlzeit ein. Versuchen Sie, einfache Mahlzeiten einzuhalten und vermeiden Sie es, reichhaltige oder scharfe Speisen zu konsumieren. Essen und trinken Sie langsam und nehmen Sie kleinere Mahlzeiten häufiger statt großer Mahlzeiten zu sich.

Sie sollten auch die Einnahmezeit Ihres Medikaments und Ihre Mahlzeiten mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Mundtrockenheit

Wenn Sie unter einem trockenen Mund leiden, trinken Sie über den Tag verteilt häufig einen Schluck Wasser. Probieren Sie auch, zuckerfreien Kaugummi zu kauen oder zuckerfreie Bonbons oder Lutschtabletten zu lutschen.

Trockene oder juckende Haut

Wenn sich Ihre Haut trocken anfühlt oder juckt, können Sie häufig eine sanfte Feuchtigkeitscreme auftragen. Weitere Tipps gegen trockene Haut sind:

• Duschzeit auf 5 oder 10 Minuten begrenzen
• Haut mit einem Handtuch trocken tupfen
• warmes statt heißes Wasser verwenden

Wenn sich Ihre Haut nicht verbessert oder verschlechtert, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten und betreffen weniger als 1 von 1.000 Menschen. Dazu können gehören:

• depressive Stimmung
• verschwommenes Sehen
• Geschwüre auf der Zunge
• Schwindel
• Bauchschmerzen

Wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bemerken, suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf.

Dies sind nicht alle Nebenwirkungen von Melatonin. Für eine vollständige Liste lesen Sie die Packungsbeilage, die Ihrer Bestellung beiliegt.

Die meisten Nebenwirkungen von Melatonin sind typischerweise kurzfristig. Normalerweise beginnen die Melatonin-Nebenwirkungen kurz nach der Einnahme einer Tablette und klingen innerhalb weniger Stunden bis zu einigen Tagen von selbst ab.

Die Dauer der Nebenwirkungen hängt davon ab, wie Sie auf das Medikament reagieren. Bei Erwachsenen sind die Nebenwirkungen dieses Medikaments in der Regel selten und leicht.

Nebenwirkungen von Melatonin treten tendenziell bei höheren Dosen oder Formulierungen mit verlängerter Wirkstofffreisetzung auf. Diese sollten verschwinden, wenn Sie die Einnahme des Medikaments beenden.

Laut der Forschung verursacht die Einnahme von Melatonin über einen längeren Zeitraum nicht mehr langfristige negative Auswirkungen als die Einnahme eines Placebos. Dies gilt insbesondere, wenn es in niedriger Dosierung eingenommen wird.

Es bedarf jedoch weiterer Forschung zu den langfristigen Auswirkungen.

Die Nebenwirkungen von Melatonin bei Kindern sind im Allgemeinen dieselben wie bei Erwachsenen. Studien zeigen, dass Kinder, die Melatonin einnehmen, wahrscheinlich Nebenwirkungen, die nicht schwerwiegend sind- wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit/Schläfrigkeit, Schwindel, Erbrechen und Stimmungsschwankungen- erleben.

Ja, eine Überdosis kann auftreten, wenn Sie zu viel Melatonin einnehmen. Dies kann Probleme wie extreme Schläfrigkeit, Magenprobleme und Kopfschmerzen verursachen. Halten Sie sich immer an die empfohlene Dosierung, die Ihnen verschrieben wurde.

Wenn Sie Melatonin-Tabletten eingenommen haben und befürchten, dass bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten, sollten Sie dies Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt melden.

Möglicherweise müssen Sie die Behandlung abbrechen oder Ihre Dosis reduzieren. Es ist allerdings am besten, vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu sprechen.

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