Cholesterinsenker Statine: Nebenwirkungen und deren Bewältigung

Statine sind wirksam bei der Behandlung von hohen Cholesterinwerten und im Allgemeinen sicher. Obwohl sie Nebenwirkungen verursachen können, werden sie für gewöhnlich gut vertragen.

Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören:

Da es verschiedene Arten von Statin-Medikamenten gibt, treffen nicht alle der oben genannten Symptome zu. Um die Nebenwirkungen eines bestimmten Statins herauszufinden, lesen Sie bitte die Packungsbeilage oder konsultieren Sie Ihre Apotheke.

Die häufigsten Arten von Statinen sind:

• Atorvastatin (Lipistad)
• Simvastatin (Simvanor)
• Rosuvastatin (Crestor)

Unerwartete Blutungen oder Blutergüsse

Statine können zu niedrigeren Thrombozytenwerten in Ihrem Blut führen. Dadurch kann es sein, dass Sie leichter bluten oder Blutergüsse bekommen als gewöhnlich.

Zu den weniger häufigen Nebenwirkungen gehören:

Mehr Eiweiß in Ihrem Urin

Einige Arten von Statinen (z. B. Crestor) können dazu führen, dass Ihr Urin mehr Eiweiß enthält. Das normalisiert sich für gewöhnlich von selbst, ohne dass die Tabletten absetzen müssen.

Hautreaktionen

Es ist auch möglich, dass Hautreaktionen während der Einnahme von Statinen auftreten.Das kann sich auf folgende Art und Weise bemerkbar machen:

• Akne
• Juckreiz
• ein roter Ausschlag

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass Sie seltene Nebenwirkungen erfahren, kann es von Vorteil sein, die möglichen Anzeichen und Risiken zu kennen.

Schwere allergische Reaktionen

Wie bei jedem Medikament ist es möglich, eine schwere allergische Reaktion auf Ihr Cholesterin-Medikament zu entwickeln. Suchen Sie sofort notärztliche Hilfe, wenn Sie Folgendes erleben:

• Schwellung von Gesicht, Zunge oder Rachen
• Kurzatmigkeit
• Atembeschwerden
• Schwindel
• Schwächegefühl

Muskelschäden

Es ist möglich, dass Statine Muskelschäden, -risse oder -schwäche verursachen.

Wenn Sie ungewöhnliche Schmerzen oder Beschwerden in Ihren Muskeln verspüren, die länger anhalten als erwartet (und nicht auf Bewegung zurückzuführen sind), sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darüber informieren.

Eine sehr kleine Anzahl von Menschen, die eine Muskelschädigung erlitten hatten, entwickelten im weiteren Verlauf eine seltene und möglicherweise lebensbedrohliche Erkrankung, die sogenannte Rhabdomyolyse.

Laut mehreren Studien wurden Statine mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht. Höhere Dosen erhöhen dieses Risiko eher als niedrigere Dosen.

Es wird angenommen, dass Statine bei manchen Menschen die Wirkungsweise des Hormons Insulin im Körper beeinflussen können. Wenn Insulin nicht richtig wirkt, kann überschüssiger Zucker in Ihrem Blut verbleiben.

Hohe Blutzuckerwerte sind einer der größten Risikofaktoren für Diabetes.

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie während der Einnahme von Statinen Bedenken hinsichtlich Typ-2-Diabetes haben.

Statine wurden auch mit einer erhöhten Kalorienaufnahme und folglich mit Gewichtszunahme in Verbindung gebracht. Der Grund dafür ist unklar. Es wird jedoch angenommen, dass Statine eine Art Hungerhormon namens Leptin beeinflussen.

Leptin ist wichtig, damit wir uns nach einer Mahlzeit satt fühlen. Da Statine zu einem Rückgang von Leptin führen können, kann das den Appetit steigern und mit der Zeit zu einer Gewichtszunahme führen.

Erektile Dysfunktion ist keine aufgeführte Nebenwirkung von Statin-Medikamenten. Laut einer Studie, kann es allerdings einen Zusammenhang zwischen Statinen und Erektionsstörungen geben. Die Ergebnisse der Studie sind wie folgt:

• Einerseits können Statine die erektile Funktion verbessern, indem sie das verfügbare Stickoxid im Körper erhöhen, das als Vermittler für die Aufrechterhaltung einer Erektion gilt.
• Andererseits können Statine die Erektionsfähigkeit verschlechtern, indem sie die Produktion des wichtigen Sexualhormons Testosteron verringern.

Einige Menschen haben bei der Einnahme von Cholesterin-Medikamenten über Verwirrung und Gedächtnisprobleme berichtet. Das kommt allerdings selten vor und ist reversibel.

Diese Studie zeigt keinen Zusammenhang zwischen der langfristigen Einnahme von Statinen und Gedächtnisproblemen. Daher sind alle Nebenwirkungen, die Sie möglicherweise haben, wahrscheinlich kurzfristig und verschwinden nach Absetzen des Medikaments.

Sie könnten auch durch andere Faktoren, sverursacht werden. Daher sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über mögliche andere Ursachen Ihrer Gedächtnisprobleme sprechen.

Wenn Sie Nebenwirkungen erleben und diese Sie belasten, gibt es einige Dinge, die Sie zur Bewältigung ausprobieren können. Diese sollten Sie jedoch vor dem Versuch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.

Übungen mit geringer Intensität

Nebenwirkungen, die Ihre Muskeln betreffen, treten bei der Einnahme von Statinen häufig auf. Daher sollten diejenigen, die Schmerzen haben, die Intensität der Übungen reduzieren und sicherstellen, dass sie sich zwischen den Workouts Ruhe gönnen.

Manche Menschen, die unter Muskelschmerzen leiden, wissen möglicherweise nicht, ob diese durch ihre Medikamente oder durch das Training verursacht werden. Eine Pause von intensiven Übungen kann daher Klarheit schaffen, warum Sie Beschwerden haben.

Diese Studie zeigt, dass Statine die Muskelkraft oder die Ausdauer nicht reduzieren, ein völliges Aufhören des Trainings jedoch schlecht für Ihre Gesundheit sein kann. Entscheiden Sie sich stattdessen für weniger intensive Workouts, die Ihre Muskeln weniger beanspruchen.

Nahrungsergänzungsmittel mit Coenzym Q10

Studien zeigen, dass die Einnahme von Statinen die körpereigene Produktion des Antioxidans Coenzym Q10 verringern kann. Daher kann es für manche Menschen von Vorteil sein, während ihrer Behandlung Coenzym Q10-Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden.

Es gibt jedoch widersprüchliche Studien darüber, ob dies wirksam ist oder nicht. Einige behaupten, dass die Nahrungsergänzungsmittel Symptome lindern, während andere sagen, dass es keine Wirkung gibt.

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Möglichkeit der Einnahme von Coenzym Q10-Nahrungsergänzungsmitteln, wenn Sie Muskelschmerzen während der Behandlung mit Statinen verspüren. Ohne ärztliche Beratung sollten Sie keine neue Behandlung ausprobieren.

Änderung Ihrer Ernährungsweise

Was Sie essen, wenn Sie Cholesterin-Medikamente einnehmen, ist entscheidend und kann die Schwere der Nebenwirkungen beeinflussen. Diese Studie zeigt, dass eine mediterrane Ernährung bei der Reduzierung von Herzproblemen während der Einnahme von Statinen wirksam sein kann.

Das bedeutet, dass es bestimmte Lebensmittel gibt, die Sie konsumieren sollten, und bestimmte Lebensmittel, die Sie vermeiden sollten.

Lebensmittel, die Sie konsumieren sollten:

• Obst und Gemüse
• Vollkorn
• Hülsenfrüchte und Nüsse
• Fisch
• Olivenöl

Lebensmitteln, die Sie vermeiden sollten:

• rotes Fleisch
• Alkohol
• Milchprodukte

Lebensmittel, die gegessen werden sollten, wenn Statine eingenommen werden

Fisch

Obst & Gemüse

Vollkorn

Nüsse und Hülsenfrüchte

Olivenöl

Wenn Ihre aktuelle Behandlung bei Ihnen keine Wirkung zeigt, gibt es einige andere Möglichkeiten, die Sie in Erwägung ziehen können. Lassen Sie sich ärztlich beraten, wenn Sie an einer anderen Behandlung interessiert sind.

Fibrate

Bei Fibraten handelt es sich um cholesterinsenkende Medikamente. Sie wirken, indem sie Ihre Triglyceride (eine Art von Fett in Ihrem Blut) verringern.

Niacin (Vitamin B3)

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen zusammen mit Ihrer Behandlung Niacin verschreiben, um den Cholesterinspiegel zu senken. Diese Studie hat gezeigt, dass die Kombination von Statinen mit Niacin zu einer Verringerung des LDL-Cholesterins führen kann, zusammen mit positiven Veränderungen des HDL-Cholesterins, Lipoproteinen und Triglyceriden. Allerdings wurde in derselben Studie berichtet, dass es zu Muskel- und Lebertoxizität kommen kann, wenn hohe Dosen von Statinen und Niacin eingenommen werden.

Lassen Sie sich immer ärztlich beraten, bevor Sie sich dazu entscheiden, Ihre Behandlung zu ändern.

Wenn Sie Statine gegen hohe Cholesterinwerte einnehmen, sollten Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt alle besorgniserregenden Nebenwirkungen melden. Dazu gehören auch alle Nebenwirkungen, die oben nicht aufgeführt sind.