Welche Nebenwirkungen haben Kortikosteroide und wie kann ich sie bewältigen?

Die Nebenwirkungen können je nach Art des von Ihnen verwendeten Steroidmedikaments variieren. Sie treten auch häufiger auf, wenn Sie das Medikament in hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum einnehmen.

Im Folgenden sind mögliche unerwünschte Wirkungen unterschiedlicher Formen von Kortikosteroiden aufgeführt.

Orale Kortikosteroide

Diese Steroide sind typischerweise als Tabletten oder in flüssiger Form erhältlich. Sie wirken entzündungshemmend und helfen, Schwellungen zu reduzieren. Zudem können sie Ihr Immunsystem beruhigen. Sie werden oft zur Behandlung von Krankheiten wie rheumatoider Arthritis, Asthma oder entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt.

Die unerwünschten Wirkungen der oralen Art können Sie in der Tabelle lesen.

Nebenwirkungen von inhalierten Kortikosteroiden

Steroidinhalatoren sind entzündungshemmende Sprays oder Pulver, die eingeatmet werden. Sie werden hauptsächlich zur Behandlung von Lungenerkrankungen wie Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) verschrieben.

Bei korrekter Anwendung oder bei Verwendung niedriger Dosierungen ist die Wahrscheinlichkeit von Kortikosteroid-Nebenwirkungen gering.

Bei einigen Personen kann Folgendes auftreten:

• Veränderung der Stimme (heisere oder krächzende Stimme)
• anderer Geschmack im Mund
• trockener oder schmerzender Mund oder Hals
• Husten
• Mundsoor (eine Pilzinfektion im Mund) mit Symptomen wie wundem Mund oder weißen Flecken auf der Zunge oder im Hals

Nebenwirkungen von Kortikosteroid-Nasensprays

Diese Medikamente werden in die Nasen gesprüht und dienen der Behandlung von Problemen wie Heuschnupfen, entzündeten Nasennebenhöhlen oder Nasenpolypen.

Normalerweise verursachen Steroid-Nasensprays keine starken Nebenwirkungen. Dennoch können einige unerwünschte Wirkungen auftreten, wie:

• Brennen, Stechen oder Trockenheit in der Nase
• Bildung von Krusten in den Nasenlöchern
• Nasenbluten
• trockener oder gereizter Hals
• unangenehmer Geschmack im Mund

Nebenwirkungen von topischen Kortikosteroiden

Topische Steroide gibt es in vielen Varianten. Dazu gehören Cremes, Salben, Lotionen, Gele, Schäume oder Lösungen. Sie sind in verschiedenen Stärken erhältlich, von mild bis sehr stark. Schwächere Formen sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich, während stärkere Produkte ärztlich verordnet werden müssen.

Die topische Variante wird häufig für Hauterkrankungen eingesetzt (z. B. Ekzeme, Dermatitis oder Schuppenflechte). Bei sachgemäßer und kurzfristiger Nutzung ist es unwahrscheinlich, dass ernsthafte Nebenwirkungen auftreten. Häufiger treten Kortikosteroid-Nebenwirkungen auf, wenn starke Formen über einen längeren Zeitraum oder großflächig angewendet werden.

Zu den häufigen Nebenwirkungen gehört ein brennendes oder stechendes Gefühl an der Stelle, wo das Produkt aufgetragen wird.

Weniger häufige Nebenwirkungen können sein:

• Verschlimmerung oder Ausbreitung einer aktuellen Hautinfektion
• Haut wird dünner
• trockene Haut oder Bildung von Falten
• Besenreiser
• Dehnungsstreifen (diese können dauerhaft werden)
• Kontaktdermatitis
• Verschlechterung von Akne
• Rosacea
• Veränderungen der Hautfarbe

Nebenwirkungen der Kortikosteroid-Injektion

Diese Injektionen werden von Ärzten zur Behandlung von Gelenkschmerzen oder Entzündungen bei Erkrankungen wie Arthritis oder Schleimbeutelentzündung (Bursitis) verwendet. Sie unterscheiden sich von anabolen Steroid-Injektionen, die manchmal missbraucht werden, um die Muskelmasse zu erhöhen und die sportliche Leistung zu verbessern.

Injektionen können ähnliche Nebenwirkungen wie Steroidtabletten verursachen. Zu diesen gehören ein gesteigertes Hungerempfinden, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen (Insomnie) sowie erhöhte Blutzucker- oder Blutdruckwerte.

Bei einigen Menschen kann auch Folgendes auftreten:

• Schmerzen und Wundsein (dies ist vorübergehend)
• Verlust der Hautfarbe an der Injektionsstelle
• Blutergüsse an der Injektionsstelle
• Rötung im Gesicht
• Veränderungen Ihres Sehvermögens, wie z. B. verschwommenes Sehen
• eine Infektion, die Rötungen, Schwellungen und Schmerzen verursacht

Kurzfristige Nebenwirkungen

Studien haben gezeigt, dass eine vorübergehende Nutzung von Kortikosteroiden leichte Nebenwirkungen hervorrufen kann. Diese könnten unter anderem erhöhten Blutdruck und Blutzuckerspiegel, Schlafprobleme, Kopfschmerzen und Übelkeit umfassen. In seltenen Fällen können bei kurzzeitiger Einnahme des Medikaments ernsthafte Nebenwirkungen auftreten.

Langfristige Nebenwirkungen

Eine längere Anwendung kann zu ernsthaften unerwünschten Wirkungen führen, wie Osteoporose, Magen-Darm-Problemen (wie Magengeschwüren), Sehstörungen und Hautverdünnung.

Da diese Arzneimittel häufig verwendet werden, ist es wichtig zu wissen, wie Sie eventuell auftretende unangenehme Nebenwirkungen bewältigen können.

Tipps zur Minimierung bestimmter Nebenwirkungen

Einige Nebenwirkungen sind schwerwiegender als andere. Es ist wichtig, dass Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen bemerken:

• eine depressive Verstimmung verspüren
• Selbstmordgedanken und starke Stimmungsschwankungen haben
• eine allergische Reaktion (zu den Symptomen gehören Schwellungen im Gesicht, an der Zunge oder den Lippen oder Atembeschwerden)

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Die Nutzung von inhalativen Kortikosteroiden bei Kindern und Jugendlichen kann laut Forschung das kurzfristige Wachstum beeinträchtigen. Dies scheint keinen wesentlichen Einfluss auf die spätere Erwachsenengröße des Kindes zu haben. Während der Behandlung mit diesem Medikament überwachen Ärzte normalerweise die Größe und das Gewicht der Kinder.

Anwendung bei schwangeren oder stillenden Frauen

Es ist wichtig, ärztliche Rücksprache zu halten, bevor Sie während der Schwangerschaft oder Stillzeit Medikamente einnehmen.

Wenige Beweise deuten darauf hin, dass Kortikosteroide das Risiko für Geburtsanomalien wie eine Lippenspalte bei Kindern erhöhen. Allerdings zeigt die Forschung, dass die Einnahme von Kortikosteroiden über einen längeren Zeitraum oder häufiger während der Schwangerschaft das Risiko von Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht bei Neugeborenen erhöhen kann.

Studien haben gezeigt, dass die Mengen einiger Kortikosteroide in der Muttermilch äußerst gering sind. Es wurden keine Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen von Müttern, die Kortikosteroide eingenommen haben, berichtet.

Wenn bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten, die nicht mit der Zeit verschwinden oder schwerwiegend sind, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. Ihre Dosis kann ärztlich geändert werden, um das Risiko von Nebenwirkungen durch das Steroidmedikament zu verringern. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Ihnen ein anderes Medikament verschrieben wird oder Sie die Behandlung abbrechen müssen.

In der Packungsbeilage, die Ihrer Bestellung beiliegt, können Sie mehr über die Nebenwirkungen der spezifischen Behandlung erfahren.

Hier bei euroClinix bieten wir folgende Medikamente an: